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Schon wieder Weihnachten!


Über die liebe Müh mit der Weihnachtsstimmung.

Was schenke ich zu Weihnachten?

Gerade war doch noch Sommer! Und jetzt ist schon Advent! In diesem Jahr trifft mich nach langer Hitze, der Weihnachtstrubel unvorbereitet. Lange weigere ich mich, die Lebkuchenstapel im Supermarkt wahr zu nehmen, denke nicht ans Plätzchenbacken, und die dicken Stiefel bleiben auch noch in ihrem Sommerquartier. Werbefernsehen und sternebedruckte Wurfsendungen machen mich mit zunehmender Vehemenz darauf aufmerksam, dass ich mit dem Weihnachtskonsum beginnen sollte, wenn ich eine glückliche Familie unter dem Weihnachtsbaum sehen will. Weihnachtsshopping? Nicht bei den Temperaturen!

Aber die Jahreszeiten lassen sich auch trotz Klimawandel nicht dauerhaft ignorieren. Bei Dunkelheit aus dem Haus, künstliches Licht im Büro fast bis zum Mittag und wenn die Kinder von der Schule kommen, dämmert es schon wieder. Und so stellt sich mein System langsam doch auf Winter und Weihnachten ein. Und als ich schließlich morgens Eis von der Autoscheibe kratzen muss, kann ich der massiven Konfrontation von Glitzerbeleuchtung in den Städten und Wohngebieten nicht mehr standhalten. Ein Gedanke macht sich in meinem Kopf breit: „Was verschenke ich bloß zu Weihnachten?“

Mein Mann hat sich gerade selbst mit der neusten Technik eingedeckt, wie immer zu dieser Jahreszeit, wenn die Einkaufstempel mit Angeboten locken. Mein Sohn wünscht sich Schnee. Die anderen Sachen hat er schon. Und eine Überraschung fände er auch nicht schlecht. Und seine Schwester? Die verbringt ihre Freizeit da, wo auch ihre Freunde sind und wofür man nicht viel braucht außer WLan und Bandbreite. Ein ganz normaler Teenager halt. Für Oma gibt es Pralinen, für Opa eine neue Gartenharke, die Patenkinder bekommen Geld wie jedes Jahr. Und was ist mit der Nachbarin? Ach, für die finden wir sicher was auf dem Weihnachtsmarkt! Weihnachtsmarkt. Hört sich doch romantisch an. Vielleicht komme ich da in die richtige Weihnachts-Stimmung! Und dann klappt es bestimmt auch mit den Geschenken.

Geschenke auf dem Weihnachtsmarkt kaufen

Vorerst optimistisch zwänge ich mich zwischen den Holzbuden in der Kölner Altstadt durch die Menschen­menge, in der Hoffnung, dass mir ein Weihnachts­licht aufgeht. Doch was für eine Enttäuschung! Die immer selben Buden stehen an den immer selben Stellen. Wie letztes Jahr. Wie vorletztes Jahr. Die gesamte Altstadt ist zu einer Weihnachts­meile herangewachsen, auf der die Menschen Duftkerzen und Filzpantoffeln kaufen, bevor sie sich mit Kolleginnen oder Freunden zum vierten, fünften und sechsten Glühwein treffen. Die meisten Besucher tragen blinkende Weihnachtsmann-Mützen oder Rentier-Haarreife und schunkeln zu Whams „Last Christmas“. In Köln wird jede Veranstaltung zur Karnevalsparty, wenn genug Alkohol geflossen ist. Sogar der Weihnachtsmarkt.

Geschenke? Fehlanzeige! Weihnachtsstimmung? Von wegen! Ich bahne mir einen Weg zwischen Wurst/­mampfenden und Wartenden am Flamm­kuchen­stand zurück zu meinem Parkplatz. So wird das nichts mit der Weihnachts­stimmung! Ich beschließe meine Geschenke im Internet zu bestellen. Sorry, Einzelhandel! Ich hab´s versucht.

An der Ampel am Schokoladen­museum, wo schon der nächste Weihnachts­markt mit seinen Lichtern zu mir rüber winkt, entdecke ich einen Fyler hinter meinem Scheiben­wischer. „Hof-Weihnacht auf Schloss Türnich“. Ich angle nach dem Zettel und lege ihn auf den Beifahrer­sitz. An der nächsten Ampel lese ich einen Text, der auf weihnachtliche Stimmung und ausgefallene Geschenke hoffen lässt und ich beschließe, einen zweiten Versuch zu wagen.

Hof-Weihnacht Schloss Türnich- Der besondere Weihnachtsmarkt

Es ist kälter geworden. Die Hälfte des Adventskalenders ist verputzt. Ich schlüpfe in die dicken Stiefel. Mein Sohn verschwindet unter seiner Lieblingsmütze. Heute soll ein Geschenk für seine Schwester her. Und die Sache mit der Weihnachtsstimmung ist auch noch offen. Mir bleiben nur noch zehn Tage, um in Stimmung zu kommen. Also machen wir uns auf den Weg nach Kerpen zu Schloss Türnich. Parkschilder weisen uns schon frühzeitig den Weg zu freien Haltebuchten.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Ein kurzer Fußweg zwischen den Wohnhäusern hindurch führt uns zum Eingang in den Schlosspark. Kein Geglitzer. Kein Gedudel. 6 Euro Eintritt für Erwachsene. Die Kinder sind frei. Die Allee durch den Park ist gesäumt mit Leuchten. Die Kerzen darin sind nicht an. Schade, denke ich. „Die werden bestimmt erst abends angemacht“, vermutet mein Sohn und wir überlegen, wie lange es wohl dauert, alle Kerzen anzuzünden. Denn das sieht nach echter Handarbeit aus.

Auf dem Weg zur Burg entdecken wir Pilze und eine Amsel, die im Laub nach Essbarem pickt. Im Burggraben steht das Wasser. Eine kleine Brücke führt zum Eingang. Ah! Eine Lichterkette verspricht Stimmung. Das Tor mit seinen Löwenstatuen hat sich rausgeputzt. Das Gerüst ist gerade erst abgebaut worden, erfahre ich später von den netten Damen des Freundes- und Fördervereins Schloss Türnich e.V. (www.foerderkreis-schloss-tuernich.de)

Wir erreichen das Wasserschloss aus dem 18. Jahrhundert, typisch für dieser Region. Gut erhalten und teilweise renoviert. Im Hof stehen ein paar Buden, rund um den Kräutergarten, der sich jetzt in den Winterschlaf zurückgezogen hat. Auf den ersten Blick bin ich enttäuscht. Das soll alles sein? Dafür bin ich 30 Kilometer über die Autobahn gefahren? Was ist mit Gesang und Musik, mit Fackelschein, wie es der Flyer versprochen hat? Mein Sohn und ich schlendern an den Buden entlang, befühlen die Biowolle von CreaSence Lifestyle, einem Anbieter für handgefertigte Ponchos (www.facebook.com/creasencelifestyle) . Wir naschen uns durch das vielfältige und vielfarbige Sortiment von Essendorfer Genussschmerlzerei, einem Produzent für Brotaufstriche, inspiriert von Reisen durch die ganze Welt (www.essendorfers.de). Ich kaufe ein paar Gläschen. Für mich. Denn eine Vierzehnjährige freut sich wohl kaum über veganen Aufstrich unterm Weihnachtsbaum. Noch befürchte ich, in wenigen Minuten alles gesehen zu haben. Dann wird uns gewahr, dass es in den Gebäuden weiter geht.

Das Schild „Nordflügel“ an einem Holztor lässt sogar auf einen Südflügel hoffen. Wir schlüpfen in einen Gebäude­trakt, in dem es jetzt tatsächlich weihnachtlich funkelt und glitzert. Kein Gedränge, kein Gegröle. Hier bietet Barbara Gärtner Essbares aus der Natur: Essig, Chutneys, Senf und Marmelade. (www.barbaras-gaumenschmaus.com). Wir befühlen Schaffelle, bestaunen farbiges Kunst­handwerk aus Holz, Papier und Glas, betrachten Schmuck und streichen über seidige Tücher. Schön ist es hier, denke ich. „Und warm“, freut sich mein Sohn. Wir sind versöhnt und friedvolle Lust auf´s Geschenke­stöbern breitet sich aus.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Wir versorgen uns mit einer ordentlichen Portion schwedischer Lakritze, süß und salzig, probieren Bio-Currywurst vom Grill, wärmen unsere Hände am offenen Feuer und naschen von den Köstlich­keiten aus der burgeigenen Produktion. Hier werden Quitten und Äpfeln aus dem Schlossgaren in bester Demeter­qualität verarbeitet zu Gebäck, Getränken und Marmelade. Wir wagen einen Blick in das vielgelobte Burgcafé , entdecken liebevoll gestaltete Papier­waren, einen Stand mit anthro­poso­phischer Literatur, Kirschshy;kernkissen, Liköre und Deko­allerlei.

In der Weihnachtsscheune geht es drunter und drüber. Kinder­wagen werden umeinander geschoben, Menschen suchen Sitz­plätze um ihre Snacks in Ruhe zu genießen und versammeln sich unter den Heizpilzen. Von irgendwo höre ich Musik. Wir besichtigen die kleine Schloss­kapelle mit ihren bunten Fenstern, dem Mosaik­boden und den herrlichen Wand­malereien und erfahren, dass der Freundes- und Förder­kreis Schloss Türnich e.V. Spenden sammelt, damit auch bald das letzte Kapellen­fenster wiederhergestellt werden kann. „Schön ist es hier“, finden wir beiden, „und es wird bei Dunkelheit bestimmt noch schöner.“

Im Südflügel probiere ich silberne Ringe an, die aus Löffel­stielen gefertigt sind, bestaune Barbara Hänsels dicke, freche Weihnachts­damen aus Modellier­masse (www.dick-madame) und lasse mir erklären, wie sie gefertigt werden. Noch läuft das Geschäft nicht, wie erhofft, verrät sie mir. „Das wird heute Abend besser“, erfahren wir vom Nachbar­stand, „Wenn überall die Fackeln brennen und es Lifemusik gibt.“

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Auf dem Hof bestaunen wir Feuer­schalen und aus Stahl gefertigt Garten­elemente. Das schönste Stück ist ein stilisierter Rentier­kopf mit Geweih. Ein Apfel steckt darauf. „Die Vögel kommen und setzen sich in eine Reihe, bis einer nach dem anderen drankommt.“, erzählt der Schmied Tom Sommer aus Aachen. Kurz überlege ich, ein Geweih zu kaufen, doch dann erinnere ich mich an die anderen Garten­elemente, die ungenutzt im Schuppen liegen. „Ich suche immer auch Praktikanten“, sagt der Schmied und schielt zu meinem Sohn. Wir nehmen erst mal nur seine Visitenkarten mit. 723° Metallgestaltung (www.723grad.de). Bis mein Junge im Praktikanten­alter ist, dauert es noch.

Die Temperaturen haben angezogen und es weht ein eisiger Wind. In der Region rund um meinen Solar­plexus tut sich was. Ich vermute, es handelt sich um Hunger. Wir gönnen uns eine Spiral­kartoffel am Stiel. Doch das Rumoren bleibt auch nach dem Essen. „Mama, das hab ich auch. Das ist die Freude auf Weihnachten.“, erklärt mir mein Sohn. Und der muss es wissen, denn er rechnet schon seit Mai, wie lang er sich noch bis Heiligabend gedulden muss.

Das beste Geschenk ist gemeinsame Zeit.

Gerade als wir gehen wollen, entdecken wir einen Stand, an dem sich die Kinder drängeln. Ich bestehe darauf, dass wir noch mal gucken gehen. Mein Sohn protestiert. Er hat kalte Hände und Füße. „Nur ganz kurz!“. „Bogenlust“ (www.bogenlust.de), lesen wir auf einem Plakat. Lustige Stoff­viecher baumeln an langen Federn in einem Zeltstand. Steffi erklärt, dass es sich nicht um Viecher, sondern um Moor­hühner handelt und dass man diese mit Pfeil und Bogen treffen soll. Dann zeigt sie einem Jungen, wie er den Bogen hält und den Pfeil anlegt. Statt einer Spitze hat dieser eine Art Saugnapf. „So kann nichts passieren“, sagt Steffi. Der Pfeil fliegt und landet in der Zelt­plane. Der Junge bekommt noch einen Versuch. Und dieses Mal klappt es: der Pfeil trifft das Huhn! Der Jubel ist groß.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

„Das macht Spaß!“, findet der Junge. Aber jetzt ist erst mal der Nächste dran. Wir erfahren, dass die Firma Bogenlust noch viel mehr zu bieten hat als das Schießen für Kinder auf baumelnde Stofftiere: Bogenkurse für groß und klein, in Köln, in der Eifel und in Wuppertal. Und sogar hier im Park von Schloss Türnich. Anfänger­kurse, Kompakt­kurse, Firmen­events stehen auf dem Programm. Kein Problem auch hier einen Jung­gesellen­abschied zu buchen oder einen Kinder­geburtstag. Außerdem kann man auch selbständig auf dem Trainings­gelände des Bogensport­vereins üben, wenn man einen Grund­kurs bei Bogenlust absolviert hat.

Und das Neuste ist: ein 4D Bogen­kino. Da kann man mit Pfeil und Bogen auf bewegte Ziele schießen, die auf eine große Schießwand projiziert werden. „Das macht mega viel Spaß“, verspricht Steffi und zieht ihren Kragen höher. „Das wäre doch was für meine Schwester!“, findet mein Sohn. „Da kann sie eine Freundin mitnehmen und sie legen mal die Handys weg!“ Super Idee, finde ich und nehme direkt zwei Gutscheine mit. Dann machen wir uns auf den Weg nach Hause. Bis es dunkel wird, wollen wir nicht warten. Zu kalt sind Hände und Füße. Als wir uns dem Burgtor zuwenden, entdeckt mein Sohn ein Schatten­spiel im Fenster. Burg­fräulein und schmucker Kerl mit breit­krempigem Hut geben sich ein stil­vollendetes Stell­dichein.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Und plötzlich fallen Schnee­flocken. Erst vereinzelt, doch dann werden es mehr und mehr. „Es schneit!“, jubelt mein Sohn und fängt an zu hüpfen! „Es schneit! Es schneit! Es schneit!“. Wir springen durch den Schlosspark bis zur Allee, wo zwei Frauen gerade die Kerzen anzünden. „Ist das schön, Mama!“, flüstert mein Sohn. Und da spür ich es ganz deutlich rund um den Solarplexus: Bald ist Weihnachten!

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