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Wie aus einem Stück Holz ein Bogen wird


Ein selbstgebauter Bogen schießt doppelt so gut

Schon seit Wochen freue ich mich auf dieses Wochenende. Im Sahrbachtal in der Eifel findet ein Bogenbaukurs statt. Innerhalb von zwei Tagen werde ich meinen ersten eigenen Bogen schnitzen, heißt es im Programm. Bogenbauer Ulf Umlauff unterweist uns in dieser Kunst. Gebucht habe ich den Kurs bei Bogenlust.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Heute ist es endlich so weit. An einem vorsommerlichen Samstag. Pfingsten. Ein Wochenende, in dem die Eifel zum Touristenmagnet wird: Der Nürburgring erwartet tausende von Gästen zum legendären Festival Rock am Ring und auch die Motorradfahrer lassen sich nicht lange bitten, wenn sich endlich die Sonne zeigt. Ich bin überrascht, wie ruhig es trotz des erwarteten Trubels an diesem Morgen ist. Frisch ist es heute. Und windig.

Immer kleiner werdende Sträßchen mit engen Kurven führen mich tief und tiefer hinein in die Eifel. Kühe grüßen von den Weiden und Katzen hechten im hohen Gras nach ihrer Beute. Ich stelle meinen Wagen an einem Wanderparkplatz ab, gehe ein paar Schritte bist zum Gasthof Rübenkeller, wo unser Treffpunkt ist. Außer mir sind noch vier weitere Teilnehmer und Teilnehmerinnen dabei. Für uns alle wird das der erste selbstgebaute Bogen sein.

Ulf holt uns pünktlich am Gasthof ab. Gemeinsam gehen wir über einen idyllischen Weg hinauf in ein schmales Tal. Nach wenigen Metern erreichen wir eine halboffene Hütte mit einem großen Tisch, Bänken, einer Feuerschale und grobgeschnitzten Hockern. Unsere Werkstatt für die nächsten zwei Tagen. Von Maschinen oder Werkbänken fehlt jede Spur. Alles was Ulf zum Bogenbauen dabei hat, passt in eine lederne Umhängetasche und eine lange Stoffhülle.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Nachdem wir uns miteinander bekannt gemacht haben, erklärt uns Ulf, was uns die nächsten zwei Tage erwartet und welche Arbeitsschritte einem Holzrohling in einen tadellosen Bogen verwandeln. Dazu braucht es nicht viel: Eine Raspel, Schmirgelpapier in verschiedenen Körnungen, eine Ziehklinge, Bleistift und Zollstock. Außerdem ein Stückchen Gummimatte, welches das Bogenholz beim Aufstellen auf den Waldbogen von unten vor Feuchtigkeit schützt. Aber vor allem braucht es Geduld, Feingefühl und jede Menge Achtsamkeit.

Jedes Holzstück ist so individuell, wie der Bogenschütze

Ulf verteilt die Rohlinge, die er bereits entsprechend unserer Körpergröße vorbereitet hat. Hickoryholz hat er für uns ausgewählt. Das bringt die besten Eigenschaften mit für die ersten Eigenbau-Versuche: Es lässt sich gut bearbeiten, ist flexibel und formstabil.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Bevor wir selbst Hand anlegen, erfahren wir, wie das passende Holz für einen Bogen ausgewählt wird. Da es extremen Belastungen standhalten muss, ist es wichtig, hier sorgfältig vorzugehen. Wer sein Bogenholz selbst aus dem Wald holt, sollte das im Herbst oder Winter tun, wenn sich das stabile Spätholz unter der Rinde befindet. Dieses eignet sich besonders für die Außenseite des Bogens.

„Außerdem muss man die Wuchsform begutachte, ob die sich überhaupt für einen Bogen eignet.“, sagt Ulf. Wir erfahren, wie das Bogenholz gespalten, entrindet und wie es getrocknet wird. Bis daraus ein solcher Rohling wird, wie wir ihn in Händen halten, gibt es viel zu tun und zu berücksichtigen. Dafür würde ein zweitägiger Bogenbaukurs nicht ausreichen. Am meisten beeindruckt es mich, dass man beim Zuschneiden des Bogenholzes die Jahresringe nicht beschädigen darf. Stelle ich mich schwierig vor.

Der Rohling für den individuellen Bogen

Mein Rohling überragt mich um ungefähr zehn Zentimenter. Er weist am oberen und unteren Ende jeweils eine Kerbe zum Einspannen der Sehne auf. Eine feine Bleistiftlinie macht deutlich, in welche Form wir das Holz bringen müssen. Dazu verwenden wir eine Raspel. Die Seite, die später die Außenseite des Bogens sein wird, ist gerade gesägt ist und darf keinesfalls bearbeitet oder beschädigt werden. Jede kleine Verletzung des Holzes würde den Bogen zum Reißen bringen, sobald dieser aufgespannt wird. Die Außenseite muss einer sehr hohen Spannung standhalten. Die Innenseite dagegen ist hohem Druck ausgesetzt, braucht also andere Eigenschaften. Dies ist die Fläche, die wir so bearbeiten, bis wir die gewünschte Form erzielt haben.

Erster Arbeitsschritt: Die Innenseite des Bogens verjüngt sich zu den Enden

Im ersten Arbeitsschritt geht es darum, die Innenseite des Bogens von der Mitte ausgehend so mit der Raspel zu bearbeiten, dass sich der Bogen in seiner Stärke zu den Enden hin verjüngt. In der Mitte soll er eine Stärke von 16mm, an den Enden von 10mm aufweisen. Diese Linie nennt man Tillerlinie. Diese optimal zu gestalten heißt Tillern. Die Bearbeitungsfläche soll später eine gleichmäßige leichte Wölbung aufweisen.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Bestes Werkzeug und höchste Konzentration- darauf kommt es an

Eine handelsübliche Baumarkt-Raspel eignet sich nicht, um eine gute Tillerlinie zu erarbeiten, erfahren wir von Ulf. Er hat sein Arbeitsmaterial bei dem Werkzeugbauer Dictum erworben.

Herdim nennt der Hersteller seine Raspeln. Die Arbeitsfläche der Raspel, das sogenannte Blatt, weist viele einzelne, handgefertigte Zähne auf. Die Zahndichte und Zahngröße entscheiden darüber, wie rau oder fein die Oberfläche bearbeitet wird. Sie wird mit der sogenannten Hieb-Nummer angegeben. Die Raspel, mit der wir arbeiten, hat die Hiebnummer 4, befindet sich also im mittel-groben Bereich. Wer ordentlich Druck gibt, kann damit schon schnell einen Haufen Späne produzieren. Aber es ist Vorsicht geboten. Keinesfalls darf man die vorgezeichnete Linie unterschreiten, sonst stimmt die Tillerlinie nicht mehr. Und wenn man Pech hat, war dann die ganze Arbeit umsonst und der Bogen ist futsch. Konzentration und Fokussierung ist gefragt. Wer viel quatscht, macht viele Fehler.

Die Probe am Tillerbaum

Am Tillerbaum wird zwischendurch getestet, ob sich der Bogen gleichmäßig biegt, wenn man ihn aufspannt. Als Tillerbaum dient ein senkrecht am Hüttenpfeiler angebrachter Balken. Darauf wird der Bogen gelegt. Mit Hilfe einer Schnur wird der Bogen gespannt. Statt einer millimetergenauen Messlatte dient uns hier Ulfs erprobtes Augenmaß. Wo sich der Bogen weniger stark biegen lässt, muss noch mehr Holz entfernt werden. Dies kann man mit der Ziehklinge durchführen, eine Art scharfkantigem Metallspachtel. Mit dem lassen sich flächig ganze Holzspäne der Länge nach entfernen. Erst wenn der Bogen sich zu beiden Enden gleichmäßig biegen lässt und sich gleichmäßig verjüngt, hat der Bogen seine optimale Tillerlinie.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Gerade noch mal gut gegangen!

Ich bin am unteren Ende meines Bogenrohlings gefährlich nahe mit der Raspel an die vorgezeichnete Linie geraten. Aber gerade noch mal Glück gehabt! Diese Ungenauigkeit lässt sich mit Fingerspitzengefühl ausgleichen. Danke Ulf!

Dieser erste Arbeitsschritt ist eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit. Aber hier im Wald hetzt uns nichts und niemand. Und vom Pfingst-Trubel bekommen wir nichts mit. Außer einem Tier, das unentwegt neben uns in der Böschung raschelt, sich aber nicht zeigt, und dem Wind, der immer wieder durch das Tal pfeift, ist es still.

Gegessen wird, was aufs Feuer kommt

Gegen Mittag schmeißt Ulf ein paar Scheite Holz in die Feuerschale und wir grillen, was wir mitgebracht haben. Friedlich schmoren Zucchini, Wurst und Grillkäse nebeneinander. Ach, wenn doch jedes Grillen zwischen Tier- und Pflanzenverzehrern so friedlich verliefe! Wir vergleichen den Fortschritt unserer Arbeit und die ersten Blasen und Schürfstellen an unseren Fingern und genießen die Ruhe.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Am späten Nachmittag sind wir alle mit unserer Tillerlinie fertig, packen unsere Sachen zusammen und fahren ins Hotel, zum Campingplatz oder nach Hause. Ich freue mich auf eine warme Badewanne. Der Wind hat mich ausgekühlt und ich bin erschöpft, aber friedlich. Und ich freue mich darauf, morgen meinen Bogen fertigzustellen.

Der Sonntag steht im Zeichen der Fertigstellung

Am nächsten Morgen bin ich als erste da. Ich will den sonnigen Morgen genießen und Fotos machen. Ich studiere die örtliche Wanderkarte und beschließe, demnächst den vorgeschlagenen Rundweg zu erkunden. Allmählich trudeln Ulf und die Teilnehmerinnen ein.

Bevor wir uns wieder an die Arbeit machen, zeigt uns Ulf die schönsten Bögen, die er in den letzten Jahren gebaut hat: Bögen aus zweierlei Hölzern, mit Schlangenhaut und in ihrer kurvigen Wuchsform belassen. Was für Schmuckstücke! Ulf nennt sie seine „Angeberbögen“. So langsam dämmert uns, wie vielfältig und detailreich diese Arbeit sein kann. Ulf erklärt uns, wie das Holz für einen guten Bogen beschaffen sein muss, welche Eigenschaften es mitbringen sollte und von welchen Brettern man besser die Finger lässt.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Anfängerkurs Bogenschießen im Schnelldurchlauf

Weil wir alle keine Profis sind, beginnt der Tag mit einer kurze Einführung ins Bogenschießen. Schließlich sollen wir im Laufe des Tages unsere eigenen Bögen einweihen. Dafür brauchen wir ein paar Grundlagen: Körperhaltung, Ausrichtung zum Ziel, Sicherheitsregeln und die Schuss-Phasen sind schnell erklärt. Aber bis die Informationen in Köpf und Körper ankommen, geht die Zeit ins Land. Dennoch: die meisten Pfeile treffen ins Ziel. Dank einer anfängerfreundlichen Distanz und einem gigantischen 3D-Dinosaurier, der fast nich zu verfehlen ist.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Und: Ulf ist ein strenger Lehrer. Grobe Fehler duldet er nicht. Unaufmerksamkeit beim Schießen: Nicht mit ihm! Und wer einen Pfeil ins Unterholz schießt, sucht so lange, bis er wiederauftaucht. Er möchte, dass wir uns bewusst sind, dass wir zwar ein Sportgerät, aber auch eine Waffe in der Hand halten, mit der wir verantwortungsvoll umgehen müssen.

Zweiter Arbeitsschritt: Kanten abrunden- Kantholz wird Handschmeichler

Ein Bogen soll nicht nur bestmöglich schießen und optimal in der Hand liegen, sondern er darf auch gut aussehen. Und es soll Spaß machen, den Bogen in Händen zu halten. Damit aus einem kantigen Stück Holz ein Handschmeichler wird, bearbeiten wir die Kanten mit der Raspel. Auch hier ist wieder präzises Arbeiten gefragt, besonders an der Außenfläche. Die Fläche darf nicht angerissen werden. Die vier Kanten werden abgeflacht und schließlich mit Raspel und später mit Schmirgelpapier abgerundet. Wir fangen mit 60er Körnung und arbeiten uns vor bis zu einer 100er Körnung. Wie rund die Kanten werden, ist jedem persönlich überlassen. Geschmacksache.

Dritter Arbeitsschritt: Dem Bogen die Seele einhauchen

Endlich ist es soweit. Der Bogen hat zwar noch keinen Griff und auch der Nockpunkt fehlt, aber er ist bereit, seine Seele eingehaucht zu bekommen. Der Bogen wird aufgespannt. Jetzt wird sich zeigen, ob er flexibel und stabil ist und ob wir gleichmäßig und ordentlich gearbeitet haben. Aber zuerst müssen wir die richtige Knotentechnik lernen.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Der Bogenbauerknoten

Während die Sehne am unteren Ende des Bogens dauerhaft festgeknotet wird, muss sie am anderen Ende so geknotet sein, dass sich der Bogen einfach und gefahrlos spannen und abspannen lässt. Dafür verwendet man den Bogenbauerknoten. Man legt das Ende der Sehen zu einer daumendicken Schlaufe und vertwistet das Ende mit der Schlaufe zwei-, drei- oder viermal. Dann lässt sich die Schlaufe zuziehen und einfach wieder lockern.

Den Bogen spannen

Um den Bogen nun gefahrlos aufzuspannen ist das untere Sehnenende am Bogen fest verknotet. Das obere Ende ist mit dem Bogenbauerknoten über den Bogenschaft geschoben, befindet sich aber nicht in der Kerbe. Nun stellt man das untere Ende des Bogens auf den Bogen auf. Um ihn vor Beschädigungen und Feuchtigkeit zu schützen, legt man einen Stoff darunter. Nun setzt man den Bogen an seiner Mitte mit dem Knie so unter Druck, dass man das unverknotete Ende zu sich heranziehen kann, wie einen schwerfälligen Zapfhahn. Wichtig: Der Fuß muss dabei fest auf dem Boden stehen, sonst wackelt man und verliert die Kontrolle über den Bogen. Schon lässt sich das Sehnenende mit dem Bogenbauerknoten bis zur Kerbe ziehen und dort einhängen.

Die Sehne sollte in ihrer Länge so gestaltet sein, dass zwischen Sehne und Bogenmitte nicht viel mehr als eine Faust passt. Beim Schießen kann man sich daran orientieren, dass die Sehne beim Lösen nicht an der Hand hängen bleiben soll. Nun ist der Bogen aufgespannt und bereit für seinen allerersten Schuss. Also: Auf geht es auf die Bogenwiese!

Einschießen

Aufgeregt und megastolz stehen wir auf der Blumenwiese, Auge in Auge mit dem löchrigen Dinosaurier. Wie werden unsere Bögen schießen? Hält das Holz der Belastung stand? Wie weit fliegen unsere Pfeile? Beim ersten Versuch ziehen wir die Sehne noch nicht voll durch. Das Holz muss sich erst langsam an die Belastung gewöhnen. Und doch sausen die Pfeile schon mit hoher Geschwindigkeit auf den Dino zu. Versenkt! Von Versuch zu Versuch dürfen wir stärker durchziehen. Die Pfeile fliegen bilderbuchmäßig! Natürlich wird alles fotografisch festgehalten und manches auch direkt gepostet…

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Den Griff gestalten

Nach einem Mittagessen erklärt uns Ulf, wie wir zu Hause den Griff des Bogens gestalten können. Da der Bogen erst eingeschossen sein soll, machen wir das nicht vor Ort. Sollten wir feststellen, dass sich der Bogen nach einigem Gebracht merklich ungleich biegt, muss er erneut bearbeitet werden. Biegt sich eine Seite wenig leichter als die andere, kommt diese nach oben.

Um einen Griff aus Textil-, Leder- oder Kunstfaserband anzubringen, muss man die genaue Mitte des Bogens ermitteln. Ungefähr 2cm oberhalb der Mitte beginnt die Griffbespannung und reicht bis 8cm unter die Mitte, so dass der Griff eine Breite von 10cm hat. Das reicht für eine durchschnittliche Handgröße. Wer größere Pranken hat, kann natürlich ein oder zwei Zentimeter drauflegen.

Es eignet sich eine 3mm Schnur aus dem Boots- oder Segelbedarf. Auch Kletterseile oder Naturfasern kann man dafür verwenden.

Für den Griff wird der Bandanfang längst mittig über die Grifffläche gelegt und dann mit der Schnur eingewickelt. Diese wird nun dicht an dicht um das Bogenholz gewickelt. Kurz vor Ende der Wickelung schlingt man das Band bis zu zehnmal lose um das Holz. Dann fädelt man das Ende unter diesen lockeren Schlingen hindurch. Stück für Stück zieht man nun die losen Schlingen fest. Wenn man das Reststück sorgsam mit einem scharfen Messer abschneidet, ist das Ende verschwunden. Jetzt wird das Holz ober- und unterhalb des Griffes mit Band abgeklebt. Dieses sorgt dafür, dass kein Kleber auf das Holz gerät. Der Griff wird mit Uhu-hart eingeschmiert und muss danach trocknen. Fertig ist der Griff.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Nockpunkt an der Sehne anbringen

Der Nockpunkt ist diejenige Stelle der Sehne, an der der Bogen eingespannt wird. Dieser liegt nun minimal oberhalb der Mitte der Sehne. Nun kommt der Pfeil bei ausgestrecktem Arm auf dem Zeigefinger zu liegen. Er ist rechtwinklig zur Sehen ausgerichtet. Eine Markierung des Nockpunktes erleichtert das Schießen. Hierfür reicht es ein Stück Textil- oder Isolierband um die Sehen zu wickeln. Der angenehme Nebeneffekt hierbei ist, dass der Pfeil mit der Nocke dort einrastet und nicht wegrutscht.

Den Bogen schützen vor Feuchtigkeit, Schmuck und Macken

Um den Bogen vor Feuchtigkeit und starke Verschmutzung zu schützen, empfiehlt es sich, das Holz mit Hartwachsöl oder Kunstharzlack zu behandeln. Beides wird mit einem Küchenkrepp in das Holz einmassiert und trocknen gelassen. Wer seinen Bogen verzieren will, kann das Holz zuvor auch mit Buntstift oder hochwertiger Graffitifarbe verschönern. Die Behandlung mit Öl oder Lack erfolgt dann erst danach. Auch hier gilt es zu beachten, die Außenseite des Bogens nicht zu beschädigen.

Um den Bogen geschützt zu transportieren, empfiehlt sich eine einfache Stoffhülle. Diese kann man ganz einfach selbst nähen. Es gibt auch Anbieter, die fertige Hüllen im Internet verkaufen. Auch auf Mittelaltermärkten findet man allerlei Accessoires für Bogenschützen von der Bogenhülle über den Köcher bis hin zum Armschutz. Und wer auf eines der vielen Bogenschieß-Turniere geht, findet dort allerlei Anregungen bei den Teilnehmern.

Zuhause sollte der Bogen immer abgespannt und liegend aufbewahrt werden. Ein Raum mit Wohnzimmer-Temperatur und geringer Luftfeuchte ist der Lieblingsplatz für den Lieblingsbogen.

Bogenschießen als Freizeitvergnügen

Das Verhältnis von Bogen und Pfeil muss stimmen

Doch einen Bogen allein macht noch kein Bogenschieß-Equipment. Auch der richtige Pfeil muss her. Hierbei ist zu beachten, dass die Pfeillänge zur Länge des persönlichen Auszugs passt. Arm und Bogen müssen gleich lang sein. Und auch das Gewicht des Pfeiles ist von Bedeutung. Es hat sich als praktisch erwiesen, Pfeile mit farbigen Federn zu verwenden, weil man diese leichter im Unterholz wiederfindet.

Ulf rät mir zu Pfeilen mit einem 26er Auszug, 5/16 Zedernschäften, einer 100grain Spitze und 4´´Federn. Bevor ich mich nach genau diesem Pfeil auf die Suche begebe, kaufe ich Ulf drei Exemplare ab. Schließlich will ich Zuhause gleich ausprobieren, ob ich auch ohne seine Anweisungen ein Ziel mit meinem eigenen Bogen treffen kann.

Mein neuer, treuer Begleiter

Am späten Pfingstsonntag-Nachmittag mache ich mich mit meinem neuen Begleiter auf den Heimweg. Gar nicht so leicht, so ein langes Ding in einem Kleinwagen zu transportieren. Aber schließlich nimmt mein Bogen quer über Rückbank und Beifahrersitz Platz.

Es tut mir ein bisschen leid, dass ich dieses verwunschene Tal schon wieder hinter mir lassen soll. Aber zu Hause wartet meine Familie auf mich. Und der will ich gleich mein neues Werkstück präsentieren. Aber spontan biege ich dann doch noch mal ab auf einen Wanderparkplatz, suche mir ein sicheres Ziel und treffe! Gleich drei mal! Das Wochenende hat sich voll gelohnt!

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